„Postfaktisch“ ist das Wort des Jahres 2016!

In postfaktischen Zeiten treten die Fakten hinter die Emotionen zurück. Der Brexit? Die Wahl Donald Trumps? Stillstand Italien? Ergebnisse von Befragungen oder Wahlen, die viele Menschen überrascht haben. Wie ist das bloß möglich, dass sich Menschen mehr von Ihren Gefühlen als von ihrem Verstand lenken lassen? Und dabei das vermeintliche oder ganz offensichtliche „Übel“ wählen?

Leben in der eigenen Filterblase

Ganz einfach! Facebook & Co. machen es möglich. Deren Algorithmen sind verantwortlich dafür, dass viele Menschen nur noch in ihrer eigenen Filterblase leben. Die Timeline präsentiert ausschließlich Themen, die sich aus zuvor Ge-like-tem ergeben. Die Bestätigung eigener Vorlieben, Meinungen und Überzeugungen stärkt unser Selbstbild. Sie führt zur Ausschüttung von Oxytocin, dem Geborgenheitshormon. Wir fühlen uns wohl. Selbstbestätigung tut gut.

Der Haken dabei? Es besteht keine Notwendigkeit mehr, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Wir verharren beim Egosurfen in unserer solipsistischen Welt. Und verfallen dann dem naheliegenden Vorurteil, alle anderen Menschen müssten genauso denken, genauso ticken wie wir auch. Dass dem nicht so ist, bekommen viele von uns erst gar nicht mehr mit.

Die Lösung? Rausgehen und miteinander reden

Die Lösung? Abschalten und rausgehen. Mal wieder mit richtigen Menschen zusammen sitzen und Meinungen austauschen. Sich mit dem auseinandersetzen, was einem nicht nahe steht oder weniger interessiert. Zuhören und lernen. Eine Streitkultur entwickeln. Die Wahrheit ist selten so oder so. Meistens ist sie so und so. Wachstum entsteht vor allem durch die Konfrontation mit Fremdem, Unbekanntem, oder sogar Unangenehmen. Also raus mit euch! Streitet mal wieder!

Bild © pexels

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